Die Berner Forscher haben eine mögliche Lösung für schwere Hirnblutungen gefunden.
Ärzte bei einer Operation
Ärzte bei einer Operation. (Symbolbild) - pixabay

Ein Forschungsteam unter Berner Leitung hat erstmals Hinweise auf eine wirksame Therapie bei schweren Blutungen in tiefen Hirnbereichen gefunden. In einer Studie wiesen sie positive Effekte einer temporären Entfernung eines Teils des Schädels nach, wie das Inselspital am Mittwoch mitteilte.

Diese Öffnung des Schädels senke den Druck im Hirn und könne so Leben retten und Folgeschäden verringern, so das Spital. Nach dem Abschwellen, meist nach einigen Wochen, wurde der Schädelknochen den betreffenden Patientinnen und Patienten wieder implantiert.

Trotzdem waren ein halbes Jahr nach der Therapie auch von den Patientinnen und Patienten, denen der Schädel geöffnet wurde, 44 Prozent bettlägerig oder verstorben, wie aus der in der Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlichten Studie hervorgeht.

Details zur bahnbrechenden Studie

Im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne sogenannte dekompressive Kraniektomie ist der Unterschied laut Inselspital aber beträchtlich: Dort waren nach einem halben Jahr 58 Prozent bettlägerig oder verstorben.

In die Studie, die unter Leitung von Forschenden des Inselspitals und der Universität Bern durchgeführt wurde, wurden 201 erwachsene Personen mit einer schweren tiefen Hirnblutung aus neun europäischen Ländern. Weil die Finanzierung nach acht Jahren auslief, wurde die angestrebte Zahl von 300 Studienteilnehmenden nicht erreicht, wie das Inselspital betonte.

Keine bisherige Lösung für tiefe Hirnblutungen

Die statistische Aussagekraft ist laut den Forschenden daher eingeschränkt. Hirnblutungen entstehen infolge eines verletzten Blutgefässes. Das Blut zerstört Hirnzellen, was das Hirngewebe anschwellen lässt und, zusammen mit der Blutung, den Druck im Hirn erhöht.

Das führt zu weitreichenden Schäden im Gehirn. Passiert die Blutung in den tiefen Hirnarealen, ist die Behandlung besonders schwierig, wie das Inselspital betonte. Bisher konnte demnach keine medikamentöse oder chirurgische Behandlung bei diesen Patientinnen und Patienten das Risiko für Folgeschäden oder Tod senken.

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